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Mie Hama in KING KONG ESCAPES, 1967 |
Und so gibt es natürlich auch einige bemerkenswerte Überschneidungen mit dem Bond-Universum, auf die hier aus Anlass des neuen Kong-Films näher eingegangen werden soll.
Von Skull Island nach Las Vegas
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Bruce Cabot mit Fay Wray, 1933 |
Anders als die anderen Monster - mit Ausnahme der Mumie - hatte KING KONG keine literarische Vorlage, sondern wurde direkt für die große Leinwand konzipiert. Die Geschichte hat trotzdem - oder gerade deshalb - etwas archetypisches und bis heute faszinierendes, und reflektiert in mehrfacher Hinsicht das Medium Kino an sich. Die manische Suche des Filmemachers nach immer größeren und beeindruckenderen Sensationen, deren hemmungslose Ausbeutung oder das Ritual der Eingeborenen, das das Monster besänftigen soll - Kino ist ja letztlich ebenfalls eine Art Ritual, das stellvertretend Ur-Ängste durchleben lässt und durch eine Katharsis besänftigen soll.
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... und 1971 in DIAMONDS ARE FOREVER |
Saxby ist Blofelds rechte Hand im Film. Man sieht ihn zuerst in einem Casino in Las Vegas, als er mit Wint und Kidd spricht, und kurz darauf James Bond - verkörpert von Sean Connery - unbegrenzten Kredit beim Roulette einräumt. Später im Film wird er mit dem Oneliner "Tell him he's fired!" erschossen.
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Armstrong und O'Brien sowie ein junger Ray Harryhausen wirkten 1949 auch an MIGHTY JOE YOUNG mit, der offiziell nichts mit King Kong zu tun hat, obwohl er in Deutschland unter dem Titel Panik um King Kong erschien.
Big in Japan
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Vom Kong-Girl zum Bondgirl und wieder zurück: Mie Hama |
Nach ihrem internationalen Erfolg mit James Bond spielte Mie Hama noch einmal in einer japanischen King-Kong-Verfilmung mit, KING KONG ESCAPES! (deutscher Titel: King Kong, Frankensteins Sohn, 1967), in der der Riesengorilla auf einen ziemlich lächerlich aussehenden Roboter trifft. Hama spielt hier eine schurkische Agentin namens Madame Pyranha.
Trotz zahlreicher Rollenangebote aus Hollywood zog sich Mie Hama aus dem Filmgeschäft zurück und lebt heute auf einer Farm im ländlichen Japan.
Kong '76
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Obwohl der Film teils zu Recht eher negative Besprechungen erhielt, gibt es aber auch viele positive Aspekte an dem Remake.
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Durch das nautische und das leicht mythologische Element des Soundtracks kann man auch eine ungefähre Vorstellung davon entwickeln, wie ein Barry-Score für THE SPY WHO LOVED ME ein Jahr später geklungen hätte. 1982 lieferte John Barry einen weiteren, wunderbaren Soundtrack für einen Film mit Jessica Lange ab - FRANCES - der ihr schauspielerisches Potential mehr ausschöpfte.
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Aber das Script hat auch einige sehr schöne Ideen. Etwa, dass Skull Island ständig von einer Wolkenformation verhüllt ist, die durch den Atem riesiger Tiere entsteht. (Was mich als Kind ziemlich fasziniert hat, und auch in SKULL ISLAND verwendet wird.) Trotz ihrer Naivität bekommt Dwan durch ihre angedeutete Wehrhaftigkeit ("Du blöder Affe!"), ihre Sympathie und ihren Einsatz für Kong am Ende auch eine aktive Seite, wo Fay Wray nur Objekt und 'Scream-Queen' war. Das erinnert zum Teil schon an Peter Jacksons Version von 2005.
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1986 entstand eine Fortsetzung dieses Films mit dem Titel KING KONG LIVES und Linda Hamilton in der weiblichen Hauptrolle, der Kritiker und Fans jedoch noch weniger überzeugen konnte.
Beauty killed the Beast
2005 entstand schließlich mit Peter Jacksons KING KONG eine Neuverfilmung, die dem Original am ehesten das Wasser reichen kann und eine enorme Liebe zum Detail aufweist - wenn sie auch keine nennenswerten Bondbezüge hat.
Interessant sind die Veränderungen in den verschiedenen Geschlechterrollen und der Handlung im Verlauf von über 80 Jahren: Die weibliche Hauptrolle vom anfänglich buchstäblichen Opfer hin zur aktiv handelnden und selbstbewussten Frau; und der Held, der sich vom zwar auch eher simpel gestrickten, aber trotzdem zupackenden und mutigen Seemann zum langhaarigen Umweltschützer und schließlich zum intellektuellen Schriftsteller wandelt.
Der visionäre Filmemacher Denham ist im Original ebenfalls ein heroischer Charakter, der auch am Schluß noch bewundert wird und den klassischen Schluss-Satz liefert. In ihm spiegeln sich die beiden Macher Merian C. Cooper und Ernest Schoedsack, die wie Denham Afrika bereisten und Dokumentarfilme mit Spielfilm-Elementen drehten. Sie haben im Original einen Kurzauftritt als Piloten, die auf Kong schießen. Dieser Charakter wandelte sich zum gierigen Kapitalisten ohne besondere Visionen im 1976er Film, der zur Strafe von Kong getötet wird. Was sicher der Nixon-Ära geschuldet ist. In der 2005er Version hat er schließlich komödiantische und schlitzohrige Elemente, die seine Skrupellosigkeit zwar abmildern, ihn aber auch nicht mehr als Macher und Erfolgsmenschen kennzeichnen.
King Kong wurde dagegen nicht nur rein optisch älter und abgekämpfter, sondern auch emotionaler und realistischer. Es wird interessant werden, wie sich KONG: SKULL ISLAND in diese Entwicklung einfügt.