"There's some kind of magic inside you
That keeps me from runnin'."
(Nobody Does It Better, Carly Simon)
Bond-Marathon #10: THE SPY WHO LOVED ME (1977)
Vor kurzem veröffentliche indiewire 30 Filme, die Star-Regisseur Christopher Nolan maßgeblich beeinflusst haben, darunter Der Spion, der mich liebte. Nolan nannte ihn als Musterbeispiel für die überwältigende und gleichzeitig glaubwürdig erscheinende Überlebensgröße der Bondfilme. Aus dem Grund war dieser Jahrgang auch lange Zeit mein absoluter Favorit. Aber kann er auch noch beim gefühlten 77. Mal begeistern?
THE SPY WHO LOVED ME kulinarisch
Nachdem man mit Roger Moore einen anderen Bond etablieren wollte, der seine eigenen Gewohnheiten hat - Bourbon statt Wodka Martin, Zigarren statt Zigaretten - kehrte man hier wieder zum klassischen Wodka Martini zurück. Und es passt, Roger ist hier wirklich in der Rolle angekommen.
Die entsprechende Szene mit Bonds weiblichen Gegenstück beim KGB hätte aber auch nur mit dem echten 007-Signature-Drink funktioniert. Der Lieblings-Drink von Triple X ist Bourbon on the Rocks. Sehr kosmopolitisch für einen Major der Roten Armee.
Im Vorfeld: Auf welche Elemente freue ich mich? Auf welche nicht?
THE SPY WHO LOVED ME macht zusammen mit dem nachfolgenden MOONRAKER für mich einen ungeheuer großen Anteil der Faszination Bond an sich aus. Roger Moore in Schlaghosen mit Gadget-Digitaluhren, Beißer, Gigantismus in seinen schönsten Ausuferungen, ... Das sind Filme für die einsame Insel. Aston Martin, Rolex? Ich nehme die Seiko und den Lotus!
Im Gegensatz zu MOONRAKER nimmt sich SPY streckenweise aber wesentlich ernster, vor allem im letzten Drittel. Das wirkt auf mich grundsätzlich etwas hochwertiger, stört aber auch mehr die rewatchability. MOONRAKER ist oft ziemlich doof, geht aber auch beim zwanzigsten Ansehen runter wie Öl. Während vor allem das Finale von SPY manchmal einen leichten Hang zur Länge hat.
Bewertungen:
Vortitelsequenz: 15/15
Mit SPY beginnt ein neuer Typ von Vortitelsequenzen, mit so hochwertigen Stunts und Schauwerten, dass sie durchschnittlichen Thrillern als grandioses Finale dienen würden. 'Wo andere Filme enden, fangen Bondfilme erst an' ist ab hier Programm. Ab SPY gibt es keine mittelmäßige Vortitelsequenz mehr. Aber trotz der stetigen Steigerung ist diese hier für mich bis heute die Beste. Kult as Kult can be...
Der Einstieg mit dem U-Boot, die doppelte 'Alarm beim Geheimdienst'-Szene mit Benachrichtigung der Agenten, "So does England" und schließlich die grandiose Ski-Jagd mit dem furiosen Bond-'77-Sound. Das ist einfach Bond in Quintessenz. Die knalligen Farben von Bonds Ski-Anzug haben etwas comic-haftes und deuten an, dass Bond spätestens mit diesem Film zum Superhelden geworden ist.
Für den Film wurde auch eine neue Gunbarrel aufgenommen, erstmals mit Bond im Smoking. Bisher trug Bond in der Sequenz einen Straßenanzug, da es offenbar eine Szene aus seinem Alltag stilisierte. Auf Bluray fällt leider auf, wie Roger beim Schießen die Augen kurz zukneift. Die neue Gunbarrel-Sequenz wurde auch in den vier weiteren Moore-Bondfilmen verwendet und hält damit den Rekord für den häufigsten Einsatz.
Titelmusik: 15/15
Ähnlich wie You Only Live Twice ein eher schwelgerisch-ruhiger, leicht ironischer Song, der auch eine Oscar-Nominierung erhielt.
Titelanimation: 15/15
Auch hier gilt: Nobody does it better. Wenn ich an Bondtitel denke, habe ich als erstes eine Frau vor Augen, die an einem Pistolenlauf herumturnt. Maurice Binder setzt hier zum ersten Mal Frauen und Männer auf Trampolins ein, was seitdem zur Ikonographie der Titelsequenzen gehört. Roger Moore tritt in eigenen Szenen in der Sequenz auf, was ebenfalls ein Novum war. Insgesamt meine Lieblings-Animation.
Symbiose aus Musik und Animation: 15/15
Nobody Does It Better hört sich in der Filmversion von der Akustik her an wie eine Club-Aufnahme - Rauchig und sexy. Dazu passen irgendwie der Scheinwerfer und der Rauch im Hintergrund einiger Szenen. Insgesamt ein Traum in Blau-Rot.
Allow me to intruduce myself...
Einführungsszene von Bond: 13/15
Im Prinzip eine Variation der narrativen Struktur von YOU ONLY LIVE TWICE - wie auch vieles andere. Entführtes Raumfahrzeug/U-Boot - Schnitt auf besorgte Chefs, die ihre besten Agenten aktivieren - schlüpfriger Schnitt auf Agent in "Stellung". Aber im Gegensatz zu YOU ONLY LIVE TWICE kommt dann noch was. Zudem ist Moore mehr zuhause in dieser Art Film als Sean Connery.
Einführungsszene des Haupt-Bondgirls: 15/15
Ist hier sehr clever gemacht. Man denkt zuerst, dass der Mann der sowjetische Super-Agent XXX ist, zumal Darsteller Michael Billington sogar später als Bonddarsteller gehandelt wurde. Aber dann geht er und der Fokus schwenkt unerwartet auf Barbara Bach. Der Mann entpuppt sich als "Gespiele", der im Film keine zehn Minuten überlebt, und das "Betthäschen" als Bond ebenbürtige Superagentin. Das war seiner Zeit weit voraus, und ist dabei noch sehr schön rein visuell und narrativ vermittelt.
Einführungsszene des Gegenspielers: 14/15
Man sieht Karl Stromberg ganz klassisch in seinem Hide-out (das ja eigentlich kein Versteck im klassischen Sinne ist) beim Treffen mit zwei Wissenschaftlern. Hier wird gleich Reichtum und Macht, Kultiviertheit und auch völlige Skrupellosigkeit etabliert.
Einführungsszene des Haupt-Henchman: 11/15
Beißers erste Szene ist an sich nicht sonderlich innovativ. Er tritt auf, bekommt seinen Auftrag und zeigt seine besondere Waffe. Die nachfolgende Pyramiden-Sequenz ist dafür umso schöner und spielerischer. Durch die beschwörende Stimme und das Licht- und Farbenspiel wirkt er bizarr, bedrohlich und wie ein archaischer Charakter, irgendwo zwischen Nosferatu, Mumie und Golem. Vielleicht wäre es cleverer gewesen, ihn nicht vorher so förmlich vorzustellen.
Darstellung von James Bond: 15/15
Der Spion, den ich liebe! Roger Moores Darstellung hier gehört für ich in die Top 5. Die Ironie wird durch viele ernstere Szenen aufgefangen. Etwa wenn er und Anya auf das Feuerzeug zu sprechen kommen. Optisch und schauspielerisch wirkt er hier reifer als in den beiden Vorgängerfilmen, aber gleichzeitig fitter als in den nachfolgenden. In mehrfacher Hinsicht Roger Moores Zenit.
Gibt es Szenen, in denen Bond weniger sympathisch erscheint? Da fällt mir in diesem Film nichts auf.
Darstellung des Gegenspielers: 14/15
Das Hauptmanko von Stromberg ist sicherlich, dass er die ganze Zeit fast nur Knöpfe drückt. Aber selbst mit seinem kleinen Finger kann Curd Jürgens diabolischer wirken als andere Schurken mit einem Maschinengewehr. Ich mag den Schauspieler sehr, und ich denke, er ist hier sehr clever gecastet. Jürgens hat ein enormes Leinwand-Charisma; sein Stromberg wirkt bedrohlich und man traut ihm den Massenmord jederzeit zu. Eine eiskalte Übervaterfigur aus Freuds verdrängtesten Träumen.
Henchmen: 15/15
Mit Beißer ist ein Henchman gelungen, der mindestens so ikonisch und bekannt wurde wie Oddjob. Der Film schafft hier im Vergleich zum Nachfolger auch eine gute Balance zwischen Bedrohlichkeit und Komik. Richard Kiel hat sichtlich Spaß mit der Rolle, auch wenn ihm sein typisches Merkmal oft buchstäblich zum Hals raushing.
Bondgirl: 13/15
Barbara Bach ist verführerisch charmant und glaubwürdig als sowjetische Agentin. Trotzdem muss ich hier zugeben, dass Anya in der deutschen Synchronfassung auf mich noch eine Spur interessanter wirkt, da Sprecherin Dagmar Heller mehr Nuancen und Hintergründigkeit rüberbringt. Im Original spricht Bach sehr 'straight' und bedacht, was aber auch gut zum Charakter passt.
Zusammen mit Curd Jürgens' deutscher Stimme und einem sehr guten Niels Clausnitzer einer der Gründe, warum ich die deutsche Fassung dem Original als ebenbürtig empfinde.
Helfer: 14/15
Da eine der Attraktionen des Films ist, dass sich das 'Girl' als vollwertiger Agent und 'Schwester' eines verbrüderten Geheimdienstes erweist, gibt es hier keinen Charakter im Sinne eines Felix Leiter.
Erst als Triple X entführt und gefesselt wird - und damit praktisch wieder in den klassischen 'Damsel in Distress'-Modus überführt - taucht der Kumpel wieder auf, in Form von U-Boot-Captain Commander Carter. Darsteller Shane Rimmer finde ich sehr sympathisch und glaubwürdig.
Briefing-Szene: 15/15
Gewinnt allein schon durch die Kulissen von Ken Adam und die Außenaufnahmen der Marine-Basis Faslane in Schottland ungemein. Mit Geoffrey Keen als Verteidigungsminister und Robert Brown wird auch Stammpersonal kommender Bondfilme eingeführt. Zudem sieht man Bond hier seit YOU ONLY LIVE TWICE erstmals wieder in Royal-Navy-Uniform.
Allein das Gespräch zwischen Bond und M mit einem fahrenden U-Boot im Hintergrund ist toll und erfrischender Kontrast zu muffigen Büroszenen.
Moneypenny-Szene: 11/15
Kurz, aber knackig.
Q-Szene: 12/15
Erstmals seit GOLDFINGER wieder eine sehr ausführliche Szene im Labor mit den seitdem obligatorischen Spielereien. Seit SPY haben die Q-Szenen auch gern lokale Anspielungen, wie etwa die Bolas in MOONRAKER, der indische Seiltrick in OCTOPUSSY oder später auch der schießende Dudelsack in THE WORLD IS NOT ENOUGH.
Dramaturgische Struktur
Ist das auslösende Ereignis stark und interessant genug? 13/15
Die Entführung des Atom-U-Bootes wirkt spannend und dramatisch, dabei auch nicht zu übertrieben.
Hält der Film durchgehend eine gewisse Grundspannung aufrecht? 13/15
Zum einen durch die Frage, wie und warum die U-Boote gestohlen wurden, zusätzlich durch die Nebenhandlung um Anyas getöteten Freund, die sogar noch in der letzten Szene Spannung erzeugt.
Finale allgemein: 14/15
Dieser Punkt ist mir diesmal sehr positiv aufgefallen. Bei manchen Sichtungen hat das Finale etwas überlang gewirkt, aber diesmal dagegen sehr detail- und facettenreich. Es gibt viele Mikro-Dramen innerhalb des Kampfes im Tanker, wie die scharfe Granate in der Hand des toten Captains, der Stürmungs-Versuch des jungen Commanders, die Entschärfung des Atombombenzünders oder schließlich das Platzieren der Kamera-Bombe. Das ist sehr sorgfältig und mit einer Liebe zum Detail inszeniert, die vielen anderen überlebensgroßen Bondfilmen fehlt. Es trägt dazu bei, dass sich der ganze Film trotz seiner überbordenden Phantastik immer erstaunlich realistisch anfühlt.
Gibt es eine Steigerung des Sensationswertes bis hin zum Finale, das alles andere überschattet? 13/15
Die drei Hauptattraktionen Skijagd, Unterwasserjagd und Tanker-Interieur stellen sich jeweils selbst in den Schatten.
Endkampf Bond - Henchman: 14/15
Bond versus Beißer im Inneren der Liparus. Spannend und witzig.
Endkampf Bond - Schurke: 14/15
Bond trifft auf Stromberg im Dinierzimmer auf Atlantis. Ich finde die Szene mit der Schussanlage unter dem Tisch äußerst gelungen. Ein bedrohlicher Ruhepol in der Dauer-Action des letzten Drittels. Den kleinen Logikfehler, dass Bond durch den Lauf quasi durch Strombergs Waffe schießt, kann ich da getrost übersehen. Dass er mehrmals auf Stromberg feuert, verleiht Roger Moores Bond eine erfrischende Härte. Insofern finde ich die Szene durchaus vergleichbar mit Bonds Tritt an Loques Auto in FOR YOUR EYES ONLY. Während Connerys Bond keinen Hauptgegner selbst erschoss, liquidiert Moores Bond nach Scaramanga erneut einen Gegenspieler mit einem gezielten Schuss aus seiner Waffe.
Wirkt die Auflösung nach dem Finale befriedigend? 14/15
Durch die noch offene Frage um Anyas Freund kommt hier noch einmal Spannung auf, ohne dass noch einmal ein Henchman hereinplatzen muss. Der Film löst diese Spannung sehr gelungen mit Humor auf.
Die Rettungskapsel ist nochmal ein kleiner Design-Höhepunkt. Einen Punkt Abzug gibt es für die Männerchor-Variante des Titelsongs, die ich immer ein bisschen seltsam fand.
Ist Bonds ermittlerische Vorgehensweise glaubwürdig und zielführend? 10/15
Dieser Punkt ist bei den von Christopher Wood (mit-)geschriebenen Bonds leider etwas unterentwickelt und erinnert an Computerspiele. Die einzelnen Stationen der Handlung sind durch simple Stichwortgeber miteinander verbunden. "Die Spur führt nach Kairo", "Pyramiden", "Mujaba Club, 9.40 p.m.", etc.
Herausstechend ist Bonds Auge für ein unbeabsichtigt fotografiertes Logo neben den Papieren auf dem Mikrofilm und seine Idee für die Sprengung der Panzerung im Tanker.
Allgemein
Bond-Feeling: 15/15
Mehr geht nicht!
Fleming-Feeling: 9/15
Moores Darstellung hat in einigen ernsthaften Szenen durchaus was vom Romanbond.
Dialoge/Humor: 15/15
Der ironische Schlagabtausch zwischen Bond und Anya erinnert an die guten alten Screwball-Komödien der 30er und 40er.
Spannung: 13/15
Logik/Schlüssigkeit der Story: 12/15
Strombergs Plan wirkt grundsätzlich machbar. Die Überlebensfähigkeiten von Beißer sind hier noch nicht ganz so stark übertrieben, und auch die Szenen mit dem Unterwasserauto wirken verblüffend gut getrickst.
Produktions-Design: 15/15
Unglaublich gute Arbeit von Ken Adam, für mich die vielleicht beste. So groß wie hier und in MOONRAKER wurde es nie wieder. Das Unterwasser-Auto, Atlantis, die Liparus, aber auch kleinere Details wie das Büro des sowjetischen KGB-Chefs. Die Bondfilme boten hier von Budget-Zwängen fast losgelöste Entfaltungsmöglichkeiten, die das Genie von Ken Adam beflügelten. So konnte er hier beispielsweise einfach mal runde Formen anstatt der bis dato bevorzugten eckigen ausprobieren. Ein sehr schönes Beispiel dafür, dass sich Kunst und Kommerz nicht automatisch gegenseitig ausschließen, sondern sich im Gegenteil sogar befruchten können.
Spezialeffekte: 15/15
Allein die Kombination von Modell- und Stunt-Arbeit bei der Unterwasserjagd ist beispielhaft und grandios.
Action/Stunts: 15/15
Legendär. Die Jagd mit dem Lotus ist für mich die beste Verfolgungsjagd überhaupt im Franchise.
Bildgestaltung: 13/15
Locations
Drehorte: 15/15
Ägypten hat mit den Pyramiden, der Sphinx oder dem Karnak-Tempel allein schon genug Potential für einen Bondfilm. Die Lichtshow mit der Stimme von Charles Gray nutzt wunderbar die historische Dimension zur Etablierung von Beißer, während man mit dem Kampf auf dem Dach des ägyptischen Museums lokales Flair auffing. Für diese Schauwerte war man noch bereit, echte Opfer auf sich zu nehmen, bis hin zum Produzenten 'Cubby' Broccoli selbst, der eigenhändig für die Crew kochte.
Dazu kommen die Alpen, Kanada mit dem Mount Asgard, Schottland, die Unterwasserwelt der Bahamas und Sardinien.
Lokalkolorit: 13/15
Kombination: 13/15
Alle Drehorte bis auf den alpinen Einstieg sind durch ein mediterranes Flair verbunden.
Musik
Titelsong: 15/15
Allgemein: 13/15
Eine schwierige Bewertung. Ich tendiere hier zwischen 12 und 15. Der Score von Marvin Hamlisch wirkt manchmal etwas plakativ und erreicht nicht die Finesse eines John Barry, der im darauffolgenden Film eine unglaubliche Kostprobe seiner Kunst geben wird. Trotzdem ist Bond '77 mitsamt seinen Variationen einer meiner absoluten Lieblings-Tracks, und auch sonst funktioniert die Musik im Zusammenspiel mit dem Film wunderbar. Das größte Kompliment für den Komponisten eines Bond-Scores besteht wohl darin, dass man sich den Film ohne seine Musik (und statt dessen mit der von Barry) schwer vorstellen kann.
Interessanterweise sind drei der besten Moore-Bondfilme - LIVE AND LET DIE, THE SPY WHO LOVED ME und FOR YOUR EYES ONLY - musikalisch unverwechselbar in ihrer Entstehungszeit verwurzelt - und profitieren davon.
Fazit - Gewonnen oder verloren?
Der Spion, der mich liebte ist immer wieder ein besonderer Genuss und in puncto Bondfeeling in fast allen Aspekten ultimativ. Innerhalb der Reihe ist es einer dieser Filme, die einen überdurchschnittlichen, kreativen Kraftakt darstellen und Muster und Narrative für die nachfolgenden Filme lieferten. Angefangen bei der Gunbarrel, dann der grandiosen Stunt in der Vortitelsequenz, die Titelanimation, Charaktere wie General Gogol oder die Zusammenarbeit mit einer weiblichen Top-Agentin. Selbst so kleine Details wie der Schnitt auf die Totale von Moskau nach dem auslösenden Ereignis mit einem bedrohungsschwangeren Jingle gab es hier zum ersten Mal.
Der Film hält zwei Stunden lang einen enorm hohen Schauwert, der in diesem Aufwand auf die Zuschauer im Jahr 1977 verblüffend gewirkt haben muss. Insgesamt einer meiner absoluten Lieblingsfilme innerhalb des Franchises, der diesmal auch Bedenken hinsichtlich Längen im letzten Drittel zerstreuen konnte.
Gefühlt: 15/15
Errechnet: 14,11/15
Also mehr als 90 % und eine 1: Die Leistungen entsprechen den Anforderungen im Allgemeinen in besonderem Maße.
James Bond will return in
MOONRAKER
That keeps me from runnin'."
(Nobody Does It Better, Carly Simon)
Bond-Marathon #10: THE SPY WHO LOVED ME (1977)
Vor kurzem veröffentliche indiewire 30 Filme, die Star-Regisseur Christopher Nolan maßgeblich beeinflusst haben, darunter Der Spion, der mich liebte. Nolan nannte ihn als Musterbeispiel für die überwältigende und gleichzeitig glaubwürdig erscheinende Überlebensgröße der Bondfilme. Aus dem Grund war dieser Jahrgang auch lange Zeit mein absoluter Favorit. Aber kann er auch noch beim gefühlten 77. Mal begeistern?
THE SPY WHO LOVED ME kulinarisch
Nachdem man mit Roger Moore einen anderen Bond etablieren wollte, der seine eigenen Gewohnheiten hat - Bourbon statt Wodka Martin, Zigarren statt Zigaretten - kehrte man hier wieder zum klassischen Wodka Martini zurück. Und es passt, Roger ist hier wirklich in der Rolle angekommen.
Die entsprechende Szene mit Bonds weiblichen Gegenstück beim KGB hätte aber auch nur mit dem echten 007-Signature-Drink funktioniert. Der Lieblings-Drink von Triple X ist Bourbon on the Rocks. Sehr kosmopolitisch für einen Major der Roten Armee.
Im Vorfeld: Auf welche Elemente freue ich mich? Auf welche nicht?
THE SPY WHO LOVED ME macht zusammen mit dem nachfolgenden MOONRAKER für mich einen ungeheuer großen Anteil der Faszination Bond an sich aus. Roger Moore in Schlaghosen mit Gadget-Digitaluhren, Beißer, Gigantismus in seinen schönsten Ausuferungen, ... Das sind Filme für die einsame Insel. Aston Martin, Rolex? Ich nehme die Seiko und den Lotus!
Im Gegensatz zu MOONRAKER nimmt sich SPY streckenweise aber wesentlich ernster, vor allem im letzten Drittel. Das wirkt auf mich grundsätzlich etwas hochwertiger, stört aber auch mehr die rewatchability. MOONRAKER ist oft ziemlich doof, geht aber auch beim zwanzigsten Ansehen runter wie Öl. Während vor allem das Finale von SPY manchmal einen leichten Hang zur Länge hat.
Bewertungen:
Vortitelsequenz: 15/15
Mit SPY beginnt ein neuer Typ von Vortitelsequenzen, mit so hochwertigen Stunts und Schauwerten, dass sie durchschnittlichen Thrillern als grandioses Finale dienen würden. 'Wo andere Filme enden, fangen Bondfilme erst an' ist ab hier Programm. Ab SPY gibt es keine mittelmäßige Vortitelsequenz mehr. Aber trotz der stetigen Steigerung ist diese hier für mich bis heute die Beste. Kult as Kult can be...
Der Einstieg mit dem U-Boot, die doppelte 'Alarm beim Geheimdienst'-Szene mit Benachrichtigung der Agenten, "So does England" und schließlich die grandiose Ski-Jagd mit dem furiosen Bond-'77-Sound. Das ist einfach Bond in Quintessenz. Die knalligen Farben von Bonds Ski-Anzug haben etwas comic-haftes und deuten an, dass Bond spätestens mit diesem Film zum Superhelden geworden ist.
Mount Asgard in Kanada (wikipedia) |
Für den Film wurde auch eine neue Gunbarrel aufgenommen, erstmals mit Bond im Smoking. Bisher trug Bond in der Sequenz einen Straßenanzug, da es offenbar eine Szene aus seinem Alltag stilisierte. Auf Bluray fällt leider auf, wie Roger beim Schießen die Augen kurz zukneift. Die neue Gunbarrel-Sequenz wurde auch in den vier weiteren Moore-Bondfilmen verwendet und hält damit den Rekord für den häufigsten Einsatz.
Titelmusik: 15/15
Ähnlich wie You Only Live Twice ein eher schwelgerisch-ruhiger, leicht ironischer Song, der auch eine Oscar-Nominierung erhielt.
Titelanimation: 15/15
Auch hier gilt: Nobody does it better. Wenn ich an Bondtitel denke, habe ich als erstes eine Frau vor Augen, die an einem Pistolenlauf herumturnt. Maurice Binder setzt hier zum ersten Mal Frauen und Männer auf Trampolins ein, was seitdem zur Ikonographie der Titelsequenzen gehört. Roger Moore tritt in eigenen Szenen in der Sequenz auf, was ebenfalls ein Novum war. Insgesamt meine Lieblings-Animation.
Symbiose aus Musik und Animation: 15/15
Nobody Does It Better hört sich in der Filmversion von der Akustik her an wie eine Club-Aufnahme - Rauchig und sexy. Dazu passen irgendwie der Scheinwerfer und der Rauch im Hintergrund einiger Szenen. Insgesamt ein Traum in Blau-Rot.
Allow me to intruduce myself...
Einführungsszene von Bond: 13/15
Im Prinzip eine Variation der narrativen Struktur von YOU ONLY LIVE TWICE - wie auch vieles andere. Entführtes Raumfahrzeug/U-Boot - Schnitt auf besorgte Chefs, die ihre besten Agenten aktivieren - schlüpfriger Schnitt auf Agent in "Stellung". Aber im Gegensatz zu YOU ONLY LIVE TWICE kommt dann noch was. Zudem ist Moore mehr zuhause in dieser Art Film als Sean Connery.
Einführungsszene des Haupt-Bondgirls: 15/15
Ist hier sehr clever gemacht. Man denkt zuerst, dass der Mann der sowjetische Super-Agent XXX ist, zumal Darsteller Michael Billington sogar später als Bonddarsteller gehandelt wurde. Aber dann geht er und der Fokus schwenkt unerwartet auf Barbara Bach. Der Mann entpuppt sich als "Gespiele", der im Film keine zehn Minuten überlebt, und das "Betthäschen" als Bond ebenbürtige Superagentin. Das war seiner Zeit weit voraus, und ist dabei noch sehr schön rein visuell und narrativ vermittelt.
Einführungsszene des Gegenspielers: 14/15
Man sieht Karl Stromberg ganz klassisch in seinem Hide-out (das ja eigentlich kein Versteck im klassischen Sinne ist) beim Treffen mit zwei Wissenschaftlern. Hier wird gleich Reichtum und Macht, Kultiviertheit und auch völlige Skrupellosigkeit etabliert.
Einführungsszene des Haupt-Henchman: 11/15
Beißers erste Szene ist an sich nicht sonderlich innovativ. Er tritt auf, bekommt seinen Auftrag und zeigt seine besondere Waffe. Die nachfolgende Pyramiden-Sequenz ist dafür umso schöner und spielerischer. Durch die beschwörende Stimme und das Licht- und Farbenspiel wirkt er bizarr, bedrohlich und wie ein archaischer Charakter, irgendwo zwischen Nosferatu, Mumie und Golem. Vielleicht wäre es cleverer gewesen, ihn nicht vorher so förmlich vorzustellen.
Darstellung von James Bond: 15/15
Der Spion, den ich liebe! Roger Moores Darstellung hier gehört für ich in die Top 5. Die Ironie wird durch viele ernstere Szenen aufgefangen. Etwa wenn er und Anya auf das Feuerzeug zu sprechen kommen. Optisch und schauspielerisch wirkt er hier reifer als in den beiden Vorgängerfilmen, aber gleichzeitig fitter als in den nachfolgenden. In mehrfacher Hinsicht Roger Moores Zenit.
Gibt es Szenen, in denen Bond weniger sympathisch erscheint? Da fällt mir in diesem Film nichts auf.
Darstellung des Gegenspielers: 14/15
Das Hauptmanko von Stromberg ist sicherlich, dass er die ganze Zeit fast nur Knöpfe drückt. Aber selbst mit seinem kleinen Finger kann Curd Jürgens diabolischer wirken als andere Schurken mit einem Maschinengewehr. Ich mag den Schauspieler sehr, und ich denke, er ist hier sehr clever gecastet. Jürgens hat ein enormes Leinwand-Charisma; sein Stromberg wirkt bedrohlich und man traut ihm den Massenmord jederzeit zu. Eine eiskalte Übervaterfigur aus Freuds verdrängtesten Träumen.
Henchmen: 15/15
Mit Beißer ist ein Henchman gelungen, der mindestens so ikonisch und bekannt wurde wie Oddjob. Der Film schafft hier im Vergleich zum Nachfolger auch eine gute Balance zwischen Bedrohlichkeit und Komik. Richard Kiel hat sichtlich Spaß mit der Rolle, auch wenn ihm sein typisches Merkmal oft buchstäblich zum Hals raushing.
Bondgirl: 13/15
Autogramm von Caroline Munro für den James Bond Club Deutschland |
Zusammen mit Curd Jürgens' deutscher Stimme und einem sehr guten Niels Clausnitzer einer der Gründe, warum ich die deutsche Fassung dem Original als ebenbürtig empfinde.
Helfer: 14/15
Da eine der Attraktionen des Films ist, dass sich das 'Girl' als vollwertiger Agent und 'Schwester' eines verbrüderten Geheimdienstes erweist, gibt es hier keinen Charakter im Sinne eines Felix Leiter.
Erst als Triple X entführt und gefesselt wird - und damit praktisch wieder in den klassischen 'Damsel in Distress'-Modus überführt - taucht der Kumpel wieder auf, in Form von U-Boot-Captain Commander Carter. Darsteller Shane Rimmer finde ich sehr sympathisch und glaubwürdig.
Briefing-Szene: 15/15
Gewinnt allein schon durch die Kulissen von Ken Adam und die Außenaufnahmen der Marine-Basis Faslane in Schottland ungemein. Mit Geoffrey Keen als Verteidigungsminister und Robert Brown wird auch Stammpersonal kommender Bondfilme eingeführt. Zudem sieht man Bond hier seit YOU ONLY LIVE TWICE erstmals wieder in Royal-Navy-Uniform.
Allein das Gespräch zwischen Bond und M mit einem fahrenden U-Boot im Hintergrund ist toll und erfrischender Kontrast zu muffigen Büroszenen.
Moneypenny-Szene: 11/15
Kurz, aber knackig.
Q-Szene: 12/15
Erstmals seit GOLDFINGER wieder eine sehr ausführliche Szene im Labor mit den seitdem obligatorischen Spielereien. Seit SPY haben die Q-Szenen auch gern lokale Anspielungen, wie etwa die Bolas in MOONRAKER, der indische Seiltrick in OCTOPUSSY oder später auch der schießende Dudelsack in THE WORLD IS NOT ENOUGH.
Dramaturgische Struktur
Ist das auslösende Ereignis stark und interessant genug? 13/15
Die Entführung des Atom-U-Bootes wirkt spannend und dramatisch, dabei auch nicht zu übertrieben.
Hält der Film durchgehend eine gewisse Grundspannung aufrecht? 13/15
Zum einen durch die Frage, wie und warum die U-Boote gestohlen wurden, zusätzlich durch die Nebenhandlung um Anyas getöteten Freund, die sogar noch in der letzten Szene Spannung erzeugt.
Finale allgemein: 14/15
Dieser Punkt ist mir diesmal sehr positiv aufgefallen. Bei manchen Sichtungen hat das Finale etwas überlang gewirkt, aber diesmal dagegen sehr detail- und facettenreich. Es gibt viele Mikro-Dramen innerhalb des Kampfes im Tanker, wie die scharfe Granate in der Hand des toten Captains, der Stürmungs-Versuch des jungen Commanders, die Entschärfung des Atombombenzünders oder schließlich das Platzieren der Kamera-Bombe. Das ist sehr sorgfältig und mit einer Liebe zum Detail inszeniert, die vielen anderen überlebensgroßen Bondfilmen fehlt. Es trägt dazu bei, dass sich der ganze Film trotz seiner überbordenden Phantastik immer erstaunlich realistisch anfühlt.
Gibt es eine Steigerung des Sensationswertes bis hin zum Finale, das alles andere überschattet? 13/15
Die drei Hauptattraktionen Skijagd, Unterwasserjagd und Tanker-Interieur stellen sich jeweils selbst in den Schatten.
Endkampf Bond - Henchman: 14/15
Bond versus Beißer im Inneren der Liparus. Spannend und witzig.
Endkampf Bond - Schurke: 14/15
Bond trifft auf Stromberg im Dinierzimmer auf Atlantis. Ich finde die Szene mit der Schussanlage unter dem Tisch äußerst gelungen. Ein bedrohlicher Ruhepol in der Dauer-Action des letzten Drittels. Den kleinen Logikfehler, dass Bond durch den Lauf quasi durch Strombergs Waffe schießt, kann ich da getrost übersehen. Dass er mehrmals auf Stromberg feuert, verleiht Roger Moores Bond eine erfrischende Härte. Insofern finde ich die Szene durchaus vergleichbar mit Bonds Tritt an Loques Auto in FOR YOUR EYES ONLY. Während Connerys Bond keinen Hauptgegner selbst erschoss, liquidiert Moores Bond nach Scaramanga erneut einen Gegenspieler mit einem gezielten Schuss aus seiner Waffe.
Wirkt die Auflösung nach dem Finale befriedigend? 14/15
Durch die noch offene Frage um Anyas Freund kommt hier noch einmal Spannung auf, ohne dass noch einmal ein Henchman hereinplatzen muss. Der Film löst diese Spannung sehr gelungen mit Humor auf.
Die Rettungskapsel ist nochmal ein kleiner Design-Höhepunkt. Einen Punkt Abzug gibt es für die Männerchor-Variante des Titelsongs, die ich immer ein bisschen seltsam fand.
Ist Bonds ermittlerische Vorgehensweise glaubwürdig und zielführend? 10/15
Dieser Punkt ist bei den von Christopher Wood (mit-)geschriebenen Bonds leider etwas unterentwickelt und erinnert an Computerspiele. Die einzelnen Stationen der Handlung sind durch simple Stichwortgeber miteinander verbunden. "Die Spur führt nach Kairo", "Pyramiden", "Mujaba Club, 9.40 p.m.", etc.
Herausstechend ist Bonds Auge für ein unbeabsichtigt fotografiertes Logo neben den Papieren auf dem Mikrofilm und seine Idee für die Sprengung der Panzerung im Tanker.
Allgemein
Mehr geht nicht!
Fleming-Feeling: 9/15
Moores Darstellung hat in einigen ernsthaften Szenen durchaus was vom Romanbond.
Dialoge/Humor: 15/15
Der ironische Schlagabtausch zwischen Bond und Anya erinnert an die guten alten Screwball-Komödien der 30er und 40er.
Spannung: 13/15
Logik/Schlüssigkeit der Story: 12/15
Strombergs Plan wirkt grundsätzlich machbar. Die Überlebensfähigkeiten von Beißer sind hier noch nicht ganz so stark übertrieben, und auch die Szenen mit dem Unterwasserauto wirken verblüffend gut getrickst.
Produktions-Design: 15/15
Unglaublich gute Arbeit von Ken Adam, für mich die vielleicht beste. So groß wie hier und in MOONRAKER wurde es nie wieder. Das Unterwasser-Auto, Atlantis, die Liparus, aber auch kleinere Details wie das Büro des sowjetischen KGB-Chefs. Die Bondfilme boten hier von Budget-Zwängen fast losgelöste Entfaltungsmöglichkeiten, die das Genie von Ken Adam beflügelten. So konnte er hier beispielsweise einfach mal runde Formen anstatt der bis dato bevorzugten eckigen ausprobieren. Ein sehr schönes Beispiel dafür, dass sich Kunst und Kommerz nicht automatisch gegenseitig ausschließen, sondern sich im Gegenteil sogar befruchten können.
Spezialeffekte: 15/15
Der Lotus Esprit bei Bond in Motion |
Action/Stunts: 15/15
Legendär. Die Jagd mit dem Lotus ist für mich die beste Verfolgungsjagd überhaupt im Franchise.
Bildgestaltung: 13/15
Locations
Drehorte: 15/15
Ägypten hat mit den Pyramiden, der Sphinx oder dem Karnak-Tempel allein schon genug Potential für einen Bondfilm. Die Lichtshow mit der Stimme von Charles Gray nutzt wunderbar die historische Dimension zur Etablierung von Beißer, während man mit dem Kampf auf dem Dach des ägyptischen Museums lokales Flair auffing. Für diese Schauwerte war man noch bereit, echte Opfer auf sich zu nehmen, bis hin zum Produzenten 'Cubby' Broccoli selbst, der eigenhändig für die Crew kochte.
Dazu kommen die Alpen, Kanada mit dem Mount Asgard, Schottland, die Unterwasserwelt der Bahamas und Sardinien.
Lokalkolorit: 13/15
Kombination: 13/15
Alle Drehorte bis auf den alpinen Einstieg sind durch ein mediterranes Flair verbunden.
Musik
Titelsong: 15/15
Allgemein: 13/15
Eine schwierige Bewertung. Ich tendiere hier zwischen 12 und 15. Der Score von Marvin Hamlisch wirkt manchmal etwas plakativ und erreicht nicht die Finesse eines John Barry, der im darauffolgenden Film eine unglaubliche Kostprobe seiner Kunst geben wird. Trotzdem ist Bond '77 mitsamt seinen Variationen einer meiner absoluten Lieblings-Tracks, und auch sonst funktioniert die Musik im Zusammenspiel mit dem Film wunderbar. Das größte Kompliment für den Komponisten eines Bond-Scores besteht wohl darin, dass man sich den Film ohne seine Musik (und statt dessen mit der von Barry) schwer vorstellen kann.
Interessanterweise sind drei der besten Moore-Bondfilme - LIVE AND LET DIE, THE SPY WHO LOVED ME und FOR YOUR EYES ONLY - musikalisch unverwechselbar in ihrer Entstehungszeit verwurzelt - und profitieren davon.
Fazit - Gewonnen oder verloren?
Der Spion, der mich liebte ist immer wieder ein besonderer Genuss und in puncto Bondfeeling in fast allen Aspekten ultimativ. Innerhalb der Reihe ist es einer dieser Filme, die einen überdurchschnittlichen, kreativen Kraftakt darstellen und Muster und Narrative für die nachfolgenden Filme lieferten. Angefangen bei der Gunbarrel, dann der grandiosen Stunt in der Vortitelsequenz, die Titelanimation, Charaktere wie General Gogol oder die Zusammenarbeit mit einer weiblichen Top-Agentin. Selbst so kleine Details wie der Schnitt auf die Totale von Moskau nach dem auslösenden Ereignis mit einem bedrohungsschwangeren Jingle gab es hier zum ersten Mal.
Der Film hält zwei Stunden lang einen enorm hohen Schauwert, der in diesem Aufwand auf die Zuschauer im Jahr 1977 verblüffend gewirkt haben muss. Insgesamt einer meiner absoluten Lieblingsfilme innerhalb des Franchises, der diesmal auch Bedenken hinsichtlich Längen im letzten Drittel zerstreuen konnte.
Gefühlt: 15/15
Errechnet: 14,11/15
Also mehr als 90 % und eine 1: Die Leistungen entsprechen den Anforderungen im Allgemeinen in besonderem Maße.
James Bond will return in
MOONRAKER